28/08/2013

Hypnotische Soundgebilde - Jean Michel Jarre wird 65


Das musikalische Talent dürfte Jean Michel Jarre von seinem Vater geerbt haben, aber die Karriere hat er sich ausschließlich selber erarbeitet: Als er fünf Jahre alt war, verließ Vater Maurice Jarre die Familie, um in Hollywood einer der berühmtesten Filmkomponisten zu werden ("Doktor Schiwago").


Zur gleichen Zeit begann der am 24. August 1948 in Lyon geborene Jean Michel Jarre, Klavier zu lernen. Frühzeitig vom Jazz begeistert, versuchte er sich in den 60er-Jahren auch als Rockgitarrist, studierte daneben beim Elektronik-Pionier und Musique concrète-Erfinder Pierre Schaeffer Komposition.

Jarres Durchbruch kam 1977 mit dem Album "Oxygène" und der gleichnamigen Hitsingle - mit Synthesizern und Sequencern schuf er eine gleichermaßen abstrakte wie eingängige Musik, die – zusammen mit den deutschen Elektronikern von "Kraftwerk" – zum Wegbereiter des Synthie-Pop wurde. Nachdem sich Jarre entschlossen hatte, seine elektronischen Breitwand-Sinfonien auch live aufzuführen, wurde er zum Megastar: Er konzertierte unter dem Arc de Triomphe vor über einer Million Zuschauer, am Fuß der Pyramiden von Gizeh, zum 25. Geburtstag der NASA in Houston, in seiner Heimatstadt vor Papst Johannes Paul II., auf der ehemaligen Lenin-Werft in Danzig – und als erster westlicher Popmusiker überhaupt in China.


Ein Auftritt vor zweieinhalb Millionen Zuschauern im Pariser Hochhausviertel La Défense brachte ihm einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde ein.

Jean Michel Jarres hypnotische Soundgebilde sind regelmäßig Bestandteil von Dokumentarfilmen, bevorzugt mit den Themen Tiefsee, Hochgebirge und Weltraum. Er selbst betont den visuellen Aspekt seiner Musik bei den Live-Auftritten, die wahre Multimediashows aus Klang und Licht sind.

Christian Pfarr 
Source: swr.de

            

No comments:

Post a Comment