02/11/2015

Culture - Hep Taxi !: Jean-Michel Jarre - 1 November 2015



 



Culture

Hep taxi!: Jean-Michel Jarre

Retour aux sources

37 ans après la sortie d'"Oxygène", qu'aucune maison de disques ne voulait produire et qui s'est vendu à 12 millions d'exemplaires, Jean-Michel Jarre revient, à 67 ans, avec "Electronica". Un nouvel album ambitieux sur lequel il a invité la crème de l'électro d'hier et d'aujourd'hui: Moby, Massive Attack, le duo Air. Cette actu lui permet donc de monter dans le taxi de Jérôme Colin et surtout de revenir à l'Atomium où il a réalisé un rêve en 1993, en jouant sous ses boules. Au fil des kilomètres, le Français qui a rendu la musique électro populaire dans le monde se confiera sur son histoire, ses envies, ses projets. Car celui qui a joué sur les scènes les plus improbables: les pyramides de Gizeh, la place Tian'anmen à Pékin, la Nasa à Moscou (avec un message en direct aux cosmonautes), dans un champ d'éoliennes au Danemark, a un nouvel objectif: la Lune.


VIDEO: rtbf.be

Source: moustique.be

Hep taxi!

Talk-show 

dimanche 1 novembre 2015

22h46






Tous publics. Durée : 32 mn.  
Titre original : Hep taxi!
Année de réalisation : 2015


Jean-Michel Jarre prend place à bord du taxi de Jérôme Colin pour évoquer son parcours personnel et sa carrière de musicien. C'est l'occasion pour l'artiste de se confier sur ces échecs, sa vie, ou encore ses relations compliquées avec son père, Maurice Jarre. Huit ans après son dernier album, Jean-Michel Jarre présente son tout nouvel opus, «Electronica : The Time Machine», dont un deuxième volume est prévu au printemps. Ce pionnier de la musique électronique se lance dans un projet qui lui tient à coeur, avec la complicité de quinze artistes dont il se sent proche, qu'ils évoluent, ou pas, dans le même univers musical que lui.






 




 

Hep taxi ! Jean-Michel Jarre

 

 VIDEO: rtbf.be

 

Il a rendu la musique électronique populaire dans le monde entier. Il s'est produit dans les endroits les plus insensés, des pyramides de Gizeh à la place Tienanmen. Il a vendu 80 millions de disques. Jean-Michel jarre, 67 ans, revient au devant la scène avec un album ambitieux, Electronica. En route pour l'Atomium avec Jérôme Colin dans Hep taxi !, il raconte sa vie, ses amours et sa musique.


Émouvant lorsqu'il parle de l'absence de relations avec son père, Maurice jarre. Amusant lorsqu'il fait allusion à sa vie sentimentale, Jean-Michel jarre se confie dans hep taxi ! Il est ravi de rouler vers l'Atomium qui a toujours été son fantasme absolu en architecture. Devenu musicien, il a réalisé son rêve en 1993 : jouer à ses pieds. Pour lui, l'Atomium correspond à cette vision naïve et très positive de l'avenir, l'appétit qu'on en avait et qui a malheureusement, pense-t-il, disparu aujourd'hui.

Cette vision enthousiaste de l'avenir, sa musique en était imprégnée en 1978 lorsqu'il a sorti son premier album, Oxygène. Aucune maison de disques n'en avait voulu à l'époque mais il a fait le tour du monde et s'est vendu à 12 millions d'exemplaires.

Équinoxe, Zoolook, Métamorphoses ou Téo & Théa se succèdent. Jean Michel Jarre expérimente chaque fois de nouvelles techniques, de nouveaux sons, de nouvelles machines, comme sa célèbre harpe musicale. Ses concerts deviennent très vite des méga concerts rassemblant jusqu'à 3 millions de personnes. Il peut se permettre toutes les scènes, des pyramides à la Chine post Mao, de la NASA à Moscou (avec un message des cosmonautes en direct de la station Mir), ou un champ d'éoliennes au Danemark. Rien ne l'arrête.

Huit ans après son dernier album, voici Electronica : The Time Machine. Un deuxième volume est prévu au printemps. Le pionnier de la musique électronique se lance dans un projet qui lui tient à coeur, avec la complicité de 15 artistes dont il se sent proche, qu'ils soient de la sphère électronique ou non. Il a parcouru le monde et s'est invité dans les studios de Tangerine Dream, Moby, Hans Zimmermann, David Lynch, Lang Lang, ou Gesaffelstein pour peaufiner avec eux sa propre vision de l'ADN de leurs oeuvres respectives. Prochain objectif pour cet innovateur infatigable : la lune.

Source: rtbf.be

01/11/2015

Premiere: Jean Michel Jarre - Deezer Close Up


An intimate interview with an electronic pioneer...


Deezer's Close Up series is a new interview-based project that aims to focus on legendary figures and new artists.

Shot in an intimate fashion, each piece finds the artist in question leafing through tracks from their own career, as well as discussing material that acted as a prime influence.
French electronic composer Jean Michel Jarre is first up, with the producer discussing his lengthy career in a frank and open fashion.

An intriguing insight into Jarre's life and work, you can tune in below.

Jean-Michel Jarre interview for Deezer Close Up (2015)

      

Source: clashmusic.com

Jean-Michel Jarre Elektronische Genmanipulation






19. Oktober 2015



Jean-Michel Jarre gilt als Pionier der elektronischen Musik und Erfinder von Konzerten als gigantisches Massenereignis. Zu Zeiten von Punk und Disco spielte der heute 67-Jährige "Oxygène" ein, die erfolgreichste französische Platte aller Zeiten.

Auf seinen beiden neuen Alben erforscht der Pariser zusammen mit dem Who is Who der Musikszene die DNA der elektronischen Klänge. Es ist das wohl ambitionierteste und vielfältigste Werk seiner Laufbahn - mit über 30 namhaften Künstlern verschiedener Genres und Kulturen. "Electronica 1: The Time Machine" ist seit 16. Oktober zu haben, der zweite Teil soll im Frühjahr folgen. Als der Soundmeister Hamburg einen Besuch abstattet, erzählt er charmant und entspannt von Begegnungen im Studio, von Boykotten gegen seine Musik und nennt den Grund, warum die nächsten Beatles wohl erst mal nicht gefunden werden.

magistrix: Auf Ihrem neuen Album kollaborieren Sie mit Musikern wie Moby, Massive Attack und Tangerine Dream. Wie haben Sie Ihre Partner ausgewählt?

Jean-Michel Jarre: Ich wollte mich mit Künstlern umgeben, vor denen ich Respekt habe und die eine Inspiration für mich waren und sind. Es ist meilenweit von einem dieser typischen Feature-Alben entfernt, bei denen sich Musiker nur noch MP3-Files hin- und hermailen. Ich habe jeden Einzelnen persönlich gefragt, ob er mit mir ins Studio geht, um der DNA der elektronischen Musik auf den Grund zu gehen.

magistrix: Ist dies also auch als eine Art Statement zu verstehen?

Jarre: Absolut. Wir alle glauben, durch das Internet eng miteinander verbunden zu sein, aber in der Realität halten wir nicht mal mehr einen Plausch mit unserem Nachbarn. Die Grundidee der Platte war also auch, ein Statement für mehr Miteinander abzugeben. Ich hatte viele emotionale Momente mit jedem dieser Musiker. Das war auch Teil meiner Erwartungen.

magistrix: Wen fragten Sie denn zuerst?

Jarre: Das war David Lynch, der aber erst auf dem zweiten Album zu hören sein wird. Ich arbeitete zu der Zeit in einem Atelier an einem Lithografie-Projekt. Lynch ist ein großartiger Maler und arbeitete nebenan. Wir kamen ins Gespräch, ich erzählte ihm von meiner Idee und davon, dass ich ihn gerne mit auf der Platte hätte. Denn als Inspirationsquelle war er immer wichtig für mich. Und das nicht nur in visueller Hinsicht, sondern auch seine Art, Sounds in Filme einzubetten. Er hörte sich einige Tracks an, fand sie toll und sagte mir zu. Er verglich mich sogar mit Picasso, der der elektronischen Musik einen neuen Anstrich verpasst.

magistrix: Wie unterscheiden sich denn Album eins und zwei?

Jarre: Es folgt nicht einem Konzept wie Tag und Nacht, heiß und kalt oder Vergangenheit und Zukunft. Die simple Erklärung ist, dass das erste Album einfach zuerst fertig war. Aber natürlich bestimmte ich später die Reihenfolge der Songs so, dass es auch harmonisch Sinn ergibt.

magistrix: Das jetzt erscheinende Werk wird von dem deutschen DJ und Produzenten Boys Noize eröffnet. Hätten Sie als Franzose da nicht patriotischer sein und DJ David Guetta fragen müssen?

Jarre: Das wäre nicht dasselbe gewesen. Ich wollte Boys Noize, nicht Guetta. Es war mir sehr wichtig, das Album mit einem deutschen Künstler zu eröffnen. Denn elektronische Musik ist am stärksten in Deutschland und Frankreich verwurzelt. Da ist Stockhausen auf der einen Seite, und Pierre Schaeffer auf der anderen. Letzterer war übrigens mein Mentor, er hat das Editieren erfunden und die "Musique concrète". Er verdeutlichte den Menschen, dass Musik nicht nur aus Noten gemacht wird, sondern auch aus Sounds. Jeder DJ heutzutage ist ein Sound-Designer. Elektronische Musik hat viel mehr zu bieten als HipHop, Rock oder Punk, weil es gleichzeitig eine neue Art des Schreibens, Komponierens und Entwerfens von Musik ermöglicht. Und ich liebe Boys Noize. Ich habe ihm das nie gesagt, aber sein Name birgt sehr viel Wahrheit in sich: Er ist tatsächlich sehr lärmend - wie ein Junge.

magistrix: Am meisten überraschen dürfte allerdings Ihre Kollaboration mit The Who-Gitarrist Pete Townshend.

Jarre: Er stand ganz oben auf meiner Liste. Townshend war der Erste, der im großen Rahmen elektronische Sequenzen und Instrumente in die Rockmusik einführte. Ich denke da an Songs wie "Baba O'Riley", der 1971 auf dem Album "Who's Next" veröffentlicht wurde. Außerdem hat er die Rock-Oper als Kunstform erfunden. Rockopern hatten gerade als Student einen enormen Einfluss auf mich. Das drückte sich bei mir dann später aus, indem ich Maler, Tischler und Video-Künstler meiner Generation in meine Live-Shows involvierte, die meine ganz eigenen Opern darstellten.

magistrix: Sie spielten 1990 vor 2,5 Millionen Menschen in Paris und brachen 1997 zum 850. Geburtstag von Moskau Ihren eigenen Rekord mit 3,5 Millionen Zuschauern. Wie fühlt sich so etwas von der Bühne aus an?

Jarre: Es ist vergleichbar mit der Liebesaffäre eines Pärchens. Da ist eine gewisse Spannung zwischen dem Publikum auf der einen und dir und deiner Band auf der anderen Seite. Aber dieses Gefühl gibt es nicht nur bei solch gigantischen Shows.

magistrix: Sie waren der erste westliche Musiker, der nach der Mao-Zedong-Ära in der Volksrepublik China auftreten durfte. Spielen politische Umstände bei Ihren Auftritten eine Rolle?

Jarre: Nein, auf meine Shows hat das keinen Einfluss - aber auf mich als Menschen! Ich bin nun schon seit 25 Jahren UN-Botschafter, UNESCO-Botschafter und der Kopf der CISAC, der internationalen Konföderation von Autoren und Komponisten, die sich für den Schutz des geistigen Eigentums einsetzt. Ich weiß genau, was in der Welt vor sich geht, und ich war immer gegen jede Art von Boykott.

magistrix: Warum?

Jarre: Als Künstler sollte man auch in Ländern auftreten, in denen die Demokratie mit Füßen getreten wird und Menschenrechtsverletzungen vorkommen. Denn sonst würden die Menschen dort nicht nur in ihrer Freiheit eingeschränkt sein, sondern ihnen würde auch noch der Zugang zu Musik, Kino und Künsten verwehrt bleiben. Es gibt doch nichts Schlimmeres, als die Kommunikation mit anderen Menschen total einschlafen zu lassen. Als Künstler musst du also solche Risiken in Kauf nehmen, um Emotionen zu teilen.

magistrix: Wurde Ihre Musik in Ländern boykottiert?

Jarre: Na klar! Zu Zeiten der Sowjetunion war meine Musik im gesamten Ostblock verboten. Wenn ich heute in Ländern wie Polen oder Bulgarien komme, realisiere ich erst, wie wichtig es für die Leute dort war, Zugang zur Musik zu haben - auch wenn das damals nur durch Bootlegs möglich war. Denn es war für die Menschen ein Symbol für Freiheit.

magistrix: Als Reaktion auf die Kommerzialisierung der Popkultur nahmen Sie 1983 das Album "Music For Supermarkets" auf, ließen es auf eine einzige Platte pressen und vernichteten die Mastertapes.

Jarre: Als die Musikindustrie die CD als neues Medium präsentierte, empfand ich, dass da etwas schiefläuft. Der CD-Sound ist qualitativ nicht so gut wie der einer Vinyl-Scheibe. Und schlimmer noch: Die CD sollte seelenlos neben Zahnpasta und Joghurts in Supermärkten verkauft werden. Ich fürchtete damals das Ende der Plattenläden.

magistrix: Wie stellt sich die Situation heute dar?

Jarre: Wir müssen ein neues Business-Model für Musik im 21. Jahrhundert finden. Denn es ist ein Witz, was du als Künstler dafür bekommst, wenn deine Musik bei Spotify gestreamt wird. Davon kannst du dir eine Pizza kaufen, aber für die Peperoni wird es nicht mehr reichen. Und wir sprechen hier über Firmen, die an der Wall Street Milliarden von Dollar wert sind. Ohne die Künstler wären sie nichts.

magistrix: Warum ist Ihnen das wichtig?

Jarre: Da geht es mir besonders um die jungen Künstler, die nicht mehr wie ich damals von der Musik leben können, und ihren Traum deshalb frühzeitig aufgeben müssen. Und vielleicht wären gerade diese jungen Musiker die nächsten Beatles oder Coldplay geworden.

Source: magistrix.de



 

"Ich bin wie ein Getriebener" - Musiker Jean Michel Jarre

22.10.2015
"Elektronische Musik zu machen ist oft eine ziemlich einsame Sache: Du bist allein in deinem Studio, ein wenig wie der Maler in seinem Atelier", sagt Jean Michel Jarre. (picture alliance / dpa / Luca Piergiovanni) 

Jean Michel Jarre zählt zu den Pionieren der elektronischen Musik. Mit seinem Debut "Oxygene" landete er vor fast 40 Jahren einen Riesenhit. Für sein neues Album "Electronica" bat Jarre 30 internationale Electro-Stars um Mithilfe. Zusammen habe man Geheimnisse gelüftet und wunde Punkte gefunden, erzählte er im Corsogespräch.

Jean Michel Jarre im Gespräch mit Thomas Elbern

Thomas Elbern: Elektronische Musik heutzutage wird meist alleine vor dem Computer erzeugt. Für ihr neues Album sind sie einen anderen Weg gegangen und haben ihre musikalischen Partner wie Moby, Hans Zimmer, Pete Townshend und Vince Clarke in ihren Studios besucht und zusammen mit ihnen gearbeitet.
Kamen bei dieser persönlichen Herangehensweise unterschiedliche Resultate heraus?

Jean Michel Jarre: Die Herangehensweise ist vergleichbar damit, wie wir beide gerade miteinander reden. Wir sitzen uns gegenüber und können uns in die Augen schauen. Würden wir telefonieren, wäre das schon wieder etwas anders.....es würde alles verändern. Und wenn man gemeinsam in einem Raum in einem kreativen Prozess ist, ist das auch wieder etwas anderes. Gemeinsam in einem Raum zu arbeiten, macht einen großen Unterschied; anstatt sich Soundfiles hin und her zu schicken. Und das hat nichts mit Technologie zu tun, sondern ist völlig zeitlos.
Vor dem Internet gab es das Telefon, davor gab es die Postkarte ......es hat sich aber nichts daran geändert, dass, wenn man gemeinsam zusammen sitzt und den kreativen Prozess gemeinsam erlebt, dass dabei auch andere Dinge herauskommen.
Elektronische Musik zu machen ist oft eh eine ziemlich einsame Sache: Du bist allein in deinem Studio, ein wenig wie der Maler in seinem Atelier.
Die Geheimnisse, die wunden Punkte, die ganz eigene Herangehensweise an den Klang....das erfährt man nur dann, wenn man zusammen mit anderen arbeitet. Ich bin unglaublich dankbar, dass so ganz unterschiedliche Musiker wie Massive Attack, Air, Moby, Gary Newman, Vince Clarke, Tangerine dream und Boysnoize mitgewirkt haben.
Sie alle willigten in dieses Experiment, das meine aktuelle CD ist, diesen sehr persönlichen Moment mit mir zu teilen und zu schaffen. Und natürlich sind die Resultate sehr unterschiedlich ausgefallen.

Elbern: Oft werden sie als Pionier der elektronischen Musik bezeichnet. Als ihr Erfolgsalbum "Oxygene" Mitte der Siebziger erschien, gab es allerdings schon Gruppen wie Kraftwerk, Klaus Schulze, Tangerine Dream oder Wendy Carlos. Sie haben einmal in einem Interview gesagt, dass sie komplettes Neuland mit ihrer Musik betraten...meinten Sie damit in Frankreich oder weltweit ?
Jarre: Sie haben recht, als ich in den späten 60er Jahren anfing, gab es schon Gruppen wie Tangerine Dream. Wir haben mehr oder weniger zur gleichen Zeit angefangen. Als ich Edgar Froese von Tangerine Dream zu den Aufnahmen von "Electronica" traf, sprachen wir genau darüber. Ich habe eigentlich sogar noch früher als Tangerine Dream mit der reinen Elektronik begonnen, bevor die sich von einer Rockband in genau diese Richtung entwickelten. Als ich in den späten 60ern anfing, hatte ich keinerlei Kontakt zu Musikern, die Vergleichbares gemacht haben.
1974, als ich schon einige Jahre dabei war, hörte ich zum ersten Mal "Autobahn" von Kraftwerk. Ich dachte, das ist eine kalifornische Band, die auf Deutsch singt. Ich fand das so cool, dass vermeintlich Amerikaner auf Deutsch singen und so klingen wie eine Techno Version der Beach Boys. Ich sag das deswegen, um zu zeigen, wie das damals war: vor Erfindung des Internets, wo wir alle wie die Ratten oder verrückte Aliens in unseren Kellern gehaust haben, alle extrem beschäftigt und nicht wirklich miteinander verbunden waren.

Elbern: Ihr Oxygene Album entstand in einer Art Vorgänger des heutigen Homestudios. Wie war das damals, als es keine Computer, kein Internet und auch kein Budget gab, um in einem großen Studio aufzunehmen?

Jarre: Bevor ich Anfang der 70er an Oxygene arbeitete, war ich in der experimentellen elektronischen Musik zuhause. Doch ich wollte eine Brücke bauen zwischen der experimentellen Musik und der Popmusik. Ich hatte vorher auch schon in Rockbands gespielt und festgestellt, dass Melodien das wichtigste Element in der Musik sind. In der frühen elektronischen Musik war alles viel abstrakter, intellektueller und dogmatischer als in der Popmusik.
Für das Album "Oxygene" hatte ich damals genau zwei Syntheziser zur Verfügung. Denn ich hatte einen begrenzten finanziellen und auch technischen Rahmen zur Verfügung, außerdem gab es noch nicht so viele Synthesizer damals. Im Gegensatz zu heute waren die großen Studios das Maß aller Dinge. Da saßest Du auf der einen Seite im Aufnahmeraum und hinter der Glasscheibe saß der Toningineur und der konnte Gott spielen.
Ein Studio zuhause wurde nicht ernst genommen. Heute ist es genau umgekehrt. Heute Musik zu produzieren, das ist eine Art Heimstudiosituation, während die großen Studios jetzt nur noch gebraucht werden, um beispielsweise ein Symphonieorchester oder zwei Musiker gleichzeitig aufzunehmen.

Künstler gehen anders mit Zeit um


Elbern: Elektronische Musik live auf die Bühne zu bringen, keine leichte Aufgabe in Zeiten, wo es keine tragbaren Computer gab. Visuelle Effekte, die Laserharfe, Feuerwerk, eine riesige Leinwand mit Projektionen, das hat ihre Konzerte immer ausgemacht. Welche Idee steckte hinter ihrer Liveshow? War das, ähnlich wie Pink Floyd damals, die Idee eines umfassenden Spektakels?

Jarre: Kann man so sagen! Damals gab es nicht viel Musiker, die das so gemacht haben. Wenn Sie heute diese riesigen Festivals mit elektronischer Musik sehen, dann sieht das ein wenig wie das aus, was ich schon vor 30 Jahren gemacht habe. Rockbands wie die Rolling Stones oder U2 haben am Anfang mit einer einfachen Lightshow gespielt und das war's. Und auf einmal hatten die auch alle diese optisch aufwendigen Produktionen. Damit fingen Pink Floyd und ich schon wesentlich früher an.
Ich kann mich noch an ein Fernsehinterview mit Pink Floyd erinnern, bevor sie eine große Pause einlegten. Schlagzeuger Nick Mason witzelte, wir hören erst mal auf, jetzt lassen wir Jean Michel Jarre den Vortritt.

Elbern: Sie waren der erste europäische Popmusiker, oder vielleicht der erste weltweit, der 1981 in China elektronische Musik live aufgeführt hat. Wie war das eigentlich damals?

Jarre: Um eine lange Geschichte abzukürzen, in China aufzutreten war damals, wie auf dem Mond zu spielen. Das galt für mich, aber auch für die chinesischen Zuschauer. Stellen Sie sich ein Land vor, in dem die Menschen 25 Jahre von westlicher Kultur abgeschnitten waren. Die Zuschauer kannten keine Beatles, kein Elvis Presley oder Charlie Chaplin. Die ganze Popkultur war an ihnen vorbei gegangen.
Die Art von Show, die ich damals konzipiert hatte, war schon in London, Berlin, Paris oder New York neu, also hatte man dergleichen in China erst recht noch nie gesehen. Das war wie ein fantastischer Schock und für mich eines der außergewöhnlichsten Konzerte, das ich je gespielt habe. Es war, wie auf einem anderen Planeten...

Elbern: Für mich waren Sie immer so etwas wie der Beau der elektronischen Musik, ähnlich wie Bryan Ferry für den Pop.Sie sind nun 67.Wie kommen sie eigentlich mit dem Älterwerden und all den Nebeneffekten klar?

Jarre: Erst mal ist mir das eine großer Ehre, dass Sie mich mit Bryan Ferry vergleichen. Ich mochte immer dieses Dandyimage von ihm, das er in die Rock und Popmusik eingeführt hat.
Ich glaube, dass Künstler eine andere Beziehung zu Zeit haben. Mein aktuelles Album hat den Untertitel "Zeitmaschine". Ich meine damit nicht die Vergangenheit oder die Zukunft, sondern eher den Umgang mit Zeit.
Künstler gehen anders mit Zeit um, sie merken erst gar nicht, das sie vergeht. Meine Arbeit hat viel mit Sucht zu tun, nichts beschäftigt mich mehr. Ich mache keine Musik um mich selbst zu unterhalten, sondern weil ich nichts anderes kann. Ich bin da wie ein Getriebener.
Es ist eine Mixtur aus Frustration und Hoffnung. Die Frustration darüber, schon wieder nicht das erreicht zu haben, was ich wollte und die Hoffnung, dass das beim nächsten Mal weniger schlimm wird und mir weniger Schmerzen bereiten wird. Die Hoffnung, eines Tages das ideale Album zu realisieren., das mir schon immer durch den Kopf ging. Das ist mein Motor, mein Lebenselixier...eines Tages dieses Album zu machen. Das wird wahrscheinlich nie passieren.


http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2015/10/22/dlf_20151022_1539_6eb8544b.mp3

Jean-Michel Jarre : « On a peur de notre futur »


Quatre décennies après “Oxygène”, Jean-Michel Jarre sort un album-phare retraçant, avec des collaborateurs prestigieux, les années électroniques. Cet artiste-éclaireur ne manque pas non plus d’inspiration dans ses combats pour la culture ou l’environnement.

Pourquoi intituler cet album-concept aussi simplement :” Electronica “?"L’objectif était de réunir la famille de la musique électronique depuis quarante ans. J’ai toujours été convaincu que cette musique allait devenir la plus populaire dans le monde, non pas parce que c’est un genre comme le rock, le punk, le hip-hop, mais parce que c’est une autre manière de concevoir la musique, non plus sur du papier comme auparavant. En tant que Lyonnais, la musique électronique c’est comme faire de la cuisine : on cuisine les fréquences de manière très organique avec les mains. Ce n’est pas uniquement cérébral, froid, robotique, comme c’est souvent décrit. C’est en prise avec la matière. À travers Internet et notre quotidien, Electronica pourrait être cette muse du XXIe siècle, comme Elektra (la lumière) l’a été pour le XXe."

Ce voyage « initiatique » reflète également un voyage à travers le temps, non ?

"Mon projet affirme l’idée que la musique électronique a un héritage, une famille, et un futur. Certains ont 20 ans, d’autres ont mon âge, mais il y a chez chacun sur l’album une intemporalité dans leur style immédiatement reconnaissable comme pour Moby, Air ou Christophe (NDLR : sur un second album, à paraitre au printemps). Ce qui en fait un album unique comme aventure humaine et artistique, et sur le partage du processus créatif. À travers cette approche organique du son, ils ont aussi en commun cette jubilation de sale gosse face aux machines et aux instruments."

Reste-t-on, ad vitam aeternam, l’artiste d’un seul genre, voire d’un seul morceau, comme vous avec “Oxygène” ?

"En tant qu’artiste, je pense qu’on reproduit toujours la même chose. C’est très décevant… Prenez Amélie Nothomb, Stanley Kubrick, Jacques Brel ou les Beatles. Des artistes qui disent toujours la même chose : ça s’appelle le style. Quoi que je fasse, il y aura de l’Oxygène dedans… Oxygène, c’était ouvrir la porte vers des territoires vierges, très peu de gens faisaient de la musique électronique à mon époque. Aujourd’hui, un jeune artiste a déjà des références, un héritage de 40 ans ou plus derrière lui. Quand les gens pensent qu’ils ont atteint leur Graal, ils se trompent : une carrière est jalonnée de frustrations et d’espoirs, et c’est ça qui nous fait avancer. Cette éternelle fraîcheur et cette curiosité sont en partie héréditaires : ma mère, même à 96 ans, était encore une « gamine ». C’est une question de caractère."

    

     « Aujourd'hui, il faut qu'on réinvente la science-fiction,  j'essaie de rester optimiste », souligne Jean-Michel Jarre.

Qu’avez-vous hérité de votre père Maurice (célèbre compositeur de musiques de films), même si vous l’avez peu côtoyé ?

"J’ai dû gérer son absence, ce trou noir dans ma vie. C’était abstrait pour moi, à l’époque. Quand j’ai commencé, la musique de films à Hollywood était beaucoup moins sur le devant de la scène qu’aujourd’hui. Je savais qu’il travaillait dans le cinéma, mais j’étais plus marqué par la musique du TNP de Jean Vilar. En fait, cette béance m’a plus marqué affectivement qu’orienté professionnellement vers la musique…" 

Et de votre mère, France, ancienne résistante ?

"Elle m’a tout donné, jouait le rôle du père et la mère. De la Résistance, elle m’a transmis des choses : comme faire la différence entre l’idéologie et le peuple, ne pas confondre par exemple les nazis et les Allemands. Elle m’a vraiment élevé avec un esprit de tolérance, m’a appris à résister avec ses propres principes. C’est pour ça que je n’ai jamais voulu boycotter des endroits bannis à une époque par une intelligentsia parisienne, que j’ai voulu aller jouer en Chine, en Afrique du Sud en plein apartheid, ou à Toulon quand la mairie FN venait de gagner la mairie. Si on prive des gens de culture, de cinéma, de théâtre, alors qu’ils sont déjà privés de liberté, c’est encore pire. C’est un devoir pour un artiste d’aller dans ces endroits-là !"

La musique a-t-elle le pouvoir de changer le monde ?

"Ma musique était interdite derrière le rideau de fer. Elle symbolisait l’évasion et la liberté, ce qui explique la relation incroyable que j’entretiens aujourd’hui avec le public en Russie, en Pologne. La musique instrumentale, comme le jazz à une époque, peut faire bouger les choses."

Il y a quarante ans, vous imaginiez le futur. Correspond t-il à vos attentes ou à vos peurs ?
"À cette époque, on avait une vision poétique du futur, un espoir. On pensait qu’après l’an 2000, on serait des êtres bioniques, mais au sens positif du terme, et puis qu’on aurait un système politique, éducatif, qui marcherait beaucoup mieux. Il y avait un appétit du futur, une gourmandise, et surtout une lumière qui venait devant nous. Après l’an 2000, c’est comme si on était devenus orphelins de notre futur. Notre horizon s’est rétréci, on a peur de notre futur, et nos héros de science-fiction sont les Marvels, c’est-à-dire des héros des années 40 relookés en numérique, un Batman digitalisé. Aujourd’hui, il faut qu’on réinvente la science-fiction, j’essaie de rester optimiste. La société est en train de changer d’axe. Les questions de droite et de gauche sont des notions devenues totalement archaïques. On a besoin de réinventer un autre système, j’espère que ça ne fait pas partie de la science-fiction, mais d’un futur proche."

Par Xavier FRERE | Publié le 01/11/2015

Source: ledauphine

"Alle Geräusche dieser Welt sind Musik"

DIE WELT




Jean-Michel Jarre begibt sich mit seinem neuen Album auf Zeitreise durch die Geschichte der elektronischen Musik. Im Interview erklärt er, warum er Bob Dylan, Lang Lang und David Lynch bewundert. Von Max Dax

 26.10.15

„Für die jüngeren bin ich ein Pate des Genres“: Jean-Michel Jarre
JENS KOCH



Jean-Michel Jarre ist jetzt 67 Jahre alt, und er sieht unverschämt gut aus. Er sitzt an einem gigantischen Konferenztisch und blickt seinem Gegenüber tief in die Augen, während seine Managerin in der Entfernung fast lautlos Geschäfte am Laptop erledigt. Jarre ist um die Welt gereist und hat sich mit den Köpfen hinter Massive Attack und Tangerine Dream, mit Moby, John Carpenter und sogar dem Klassischen Pianisten Lang Lang getroffen, um ein Album aufzunehmen, das alle Facetten der elektronischen Musik abdeckt. Geschickt inszeniert sich Jarre auf diese Weise als Pate des Genres, selbst wenn seine letzte relevante Platte zugleich seine erste war: "Oxygène", aus dem Jahr 1976.

Die Welt: Monsieur Jarre, vor genau vierzig Jahren versammelte Bob Dylan eine Vielzahl von Persönlichkeiten der amerikanischen Gegenkultur um sich und ging mit ihnen auf Tournee — auf der "Rolling Thunder Tour" wurde er von Allen Ginsberg, Harry Dean Stanton, Joan Baez, Kinky Friedman, Roger McGuinn und vielen anderen begleitet. 

Jean-Michel Jarre: Ich bin ein Fan von Bob Dylan. Ich kenne das Live-Album natürlich. Aber warum fragen Sie danach?

Die Welt: So ähnlich scheinen Sie auch vorgegangen zu sein: Sie versammeln die wichtigsten Protagonisten der elektronischen Musik um sich, aber Sie sind das Feuer, um das sich alle scharen.

Jarre: Natürlich würde ich mich nie mit Dylan vergleichen wollen – wir könnten uns den ganzen Abend über die Feinheiten seiner Winkelzüge unterhalten –, aber Sie haben schon recht: Ich bin mir etwa bewusst, dass die junge Generation der Musiker, die sich im Feld der elektronischen Musik bewegen — Gesaffelstein, Air, aber auch Little Boots oder Boys Noize, die alle auf meinem Album dabei sind —, mich als eine Art Paten des Genres betrachten. Aber wenn man so viele Egos um sich schart, muss einer die Führung übernehmen und dafür sorgen, dass das Ergebnis wie aus einem Guss ist, eben keine zusammengehauene Konzentration von Berühmtheiten. Dazu braucht es eine starke Person, und zwar mich. Aber unterschätzen Sie mal nicht, wie viel ich von meinen Beiträgern gelernt habe. Ich bin ja um die ganze Welt gereist. Ich reiste nach Bristol, um Robert Del Naja von Massive Attack zu treffen, und nach Los Angeles, um mit John Carpenter zusammenzuarbeiten. In Wien nahm ich einen Track mit Edgar Froese von Tangerine Dream gemeinsam auf — Gott habe ihn selig. Er verstarb diesen Januar. Aber ich bin auch ein klein wenig stolz, dass unsere Zusammenarbeit zugleich seine letzte war.

Die Welt: Wir leben in einer Zeit, in der Sie alles mühelos über das Internet hätten koordinieren können.

Jarre: Das stimmt, aber genau das wollte ich durchbrechen. Ihre Analogie zu Dylan ist aber auch in dem Sinne interessant, als er ja nicht bloß Musiker um sich geschart hatte. Ich habe mit John Carpenter und mit David Lynch Nummern aufgenommen. Beide sind Regisseure mit einer gewissen Affinität zur Musik. Aber vor allem handeln und denken sie wie Filmemacher. Gerade diese Begegnungen haben mich verändert. 



„Alle sprechen mich auf ‚Oxygène‘ an“: Jean-Michel Jarre
JENS KOCH
              

Die Welt: Wie hat Lang Lang Sie inspiriert?

Jarre: Lang Lang ist weit mehr als nur ein Pianist. Er ist ein Alien. Lang Lang hat immer versucht, Regeln zu brechen und die Welt des Klangs zu erforschen, die jenseits der Partituren liegt. Zum Beispiel spielt er nicht vom Notenblatt. Er liest die Partitur und spielt dann konzentriert aus dem Gedächtnis heraus. Genau wie Pierre Schaeffer und Pierre Henry, die beiden Erfinder der Musique concrète, hat er eine Sicht auf die Welt, die diese als eine Welt des Klangs definiert. Kein Klang, kein Sound ist verboten — vor allem dann nicht, wenn er als Tonbaustein der echten Welt entnommen wurde. 

Die Welt: Als junger Mann studierten Sie bei Schaeffer. Sie traten 1969 seiner Groupe de recherches musicales (GRM) bei. 

Jarre: Sein elementarer Beitrag zur Musikgeschichte war, dass er die wirklichen Geräusche dieser Welt als Musik begriff. Für ihn war jeder Klang Musik. Hören Sie gut zu: JEDER Klang! Der vorbeifahrende Zug, der Autoverkehr, der Presslufthammer, das Rauschen des Windes. Alles sind Klangquellen oder besser gesagt: konkrete Klänge, die wie Musik sind. Das war seine Botschaft. Und jeder elektronische Musiker, jeder DJ, jeder Produzent heutzutage ist in diesem Sinne einer seiner Enkel. 

Die Welt: Wie sehen Sie den Stellenwert der elektronischen Musik in der Musikgeschichte? Und wo sehen Sie sich selbst?

Jarre: Die elektronische Musik ist aus der kontinentaleuropäischen Tradition der Klassischen Musik erwachsen. Aus Chopin und Stockhausen. Ich sage das in Unterscheidung zur Rock (Link: http://www.welt.de/themen/rock/) - und zur Bluesmusik, die afroamerikanischen Wurzeln entstammt. Ich selbst stand vor der Wahl, entweder ein erfolgloser, weil experimenteller klassischer Komponist zu werden oder mich für die Öffnung zur Popmusik (Link: http://www.welt.de/kultur/pop/) zu entscheiden. Ich begann mich also Anfang der Siebziger dem Pop und dem Progressive Rock zu nähern. Und voilà: Dann veröffentlichte ich das Album "Oxygène" und schrieb mich mit diesem in das kollektive Unterbewusstsein einer ganzen Generation ein. Und ich sage Ihnen eines: Mit jedem Einzelnen, mit dem ich im Laufe des neuen Projekts zusammengearbeitet habe, hatte ich früher oder später ein Gespräch über "Oxygène". Das beweist doch, wie wichtig dieses Album im Rückblick war.

Die Welt: Haben Sie Lang Lang mit einer Partitur konfrontiert — oder baten Sie ihn zu improvisieren? 

Jarre: Sie können einen klassischen Musiker nicht fragen, ob er improvisiert. Das ist ein Widerspruch. Also schrieb ich für ihn 16 kleine Partituren, man könnte auch sagen: Miniaturen oder Aphorismen. Die waren gewissermaßen festgelegt. Aber sie waren Bruchstücke, einzelne Entitäten, nicht miteinander verknüpft. Die Verknüpfungen hat Lang Lang, wenn Sie so wollen, selbst hergestellt. Er warf einen Blick auf die Noten, legte sie weg und machte etwas ganz eigenes daraus. Insbesondere baute er Brücken zwischen den Teilen. 

Die Welt: Das klingt vom Prinzip her, als würde er wie ein Jazzmusiker (Link: http://www.welt.de/themen/jazz/) spielen — es gibt klare Regeln, aber innerhalb derer ist Improvisation erlaubt.

Jarre: Da haben Sie völlig recht. Wir haben vor allem darüber gesprochen, worum es in dem Track geht. Er trägt den Titel "The Train & the River". Der Fernzug und der Fluss sind wie das Yin und Yang des Reisens, der Bewegung von A nach B. Und wir haben das in dem Stück versucht zu emulieren: Das Fließen des Flusses und das Fahren des Zuges — mit dem Klavier und mit den Mitteln der Elektronik. 


Jean-Michel Jarre: Electronica I (Columbia/Sony)
Foto: Amazon
                                                 
Die Welt: David Lynch wird an einer weiteren Folge Ihres Album-Projekts beteiligt sein, das im April 2016 erscheinen soll. 

Jarre: Er ist ein Denker im Bereich der elektronischen Musik. Erinnern Sie sich bitte an die beklemmende Filmmusik zu "Twin Peaks"! Da zeigt sich die Meisterschaft David Lynchs! Er ist ein Architekt der Räume und der Stimmungen. Er vermag es, organische Sounddesigns für Räume zu erschaffen. Manchmal hat man bei ihm das Gefühl, dass der Klang direkt aus dem eigenen Körper entstammt. Auch er ist ein Vertreter der Schule der Musique concrète. 

Die Welt: Wenn man so viele bedeutende Künstler trifft, wie halten Sie diese Begegnungen eigentlich für sich fest? Führen Sie Tagebuch oder machen Sie Selfies?

Jarre: Ich habe mir von jedem meiner Beiträger seine Fingerabdrücke geben lassen. Ich lasse diese Fingerabdrücke jetzt vergrößern auf 2 mal 2 Meter. 

Die Welt: Das ist ein serielles Prinzip, es ist ein Prinzip von Andy Warhol. 

Jarre: Dessen bin ich mir absolut bewusst. In diesen Fingerabdrücken liegt die DNA. Sie haben also ein im wahrsten Sinne des Wortes einzigartiges Portrait, und wir sprechen zugleich über eine höchst ästhetische Angelegenheit. Auf 2 mal 2 Metern wachsen diese Fingerabdrücke zu übermenschlicher Schönheit. Sie werden zu abstrakten Gemälden, die freilich auf etwas Konkretem basieren, nämlich der jeweils einzigartigen Identität des Menschen, den ich getroffen habe.

Jean-Michel Jarre: Electronica I (Columbia/Sony)


Source:

Jean-Michel Jarre: muzyka elektroniczna staje się muzyką klasyczną XXI wieku

http://www.orkiestra-wilanow.pl/files/radio_pr_1_jpg.jpg 

27.10.2015 


                http://40.media.tumblr.com/3807d92c4f61b5ae6ab8da0396e07a27/tumblr_nus7dbz24B1tcxp2vo1_500.jpg 


Uważa się, że Jean-Michael Jarre stworzył muzykę elektroniczną "dla wszystkich"

- Muzyka elektroniczna nie ma nic wspólnego z jazzem, rockiem, bluesem i Ameryką Północną. Pochodzi z Europy i jest spadkobierczynią muzyki klasycznej - mówił w Jedynce Jean-Michel Jarre.  

Gigant muzyki elektronicznej gościł ostatnio w Polsce promując swoją najnowsza płytę "Electronica Part 1: The Time Machine". Tłumaczył, że jego krążek nie służy jedynie powrotom do przeszłości. Dzięki nowemu materiałowi można wybiec w przyszłość. - Muzyka elektroniczna jest pojazdem, statkiem kosmicznym którym może podróżować nasza wyobraźnia - powiedział Jean-Michel Jarre.
Francuski artysta wiąże to z rewolucją technologiczną do której prawie każdy ma dziś dostęp. - Elektronika jest wszędzie. Można zatem zadać sobie pytanie, czy współczesny artysta, który sięga po charakterystyczne dla naszych czasów środki będzie zawsze w swojej twórczości zorientowany na przyszłość. Nie sądzę. Jestem przekonany, że zarówno Fryderyk Chopin i chińscy muzycy sprzed 5 tysięcy lat pragnęli tego samego, czego będą chcieć artyści za 30 lat. Wyrazić ludzką samotność, miłość, stosunek do śmierci. Te pojęcia są ponadczasowe - tłumaczył gość Jedynki.
W nagraniu audycji Jean-Michel Jarre przestrzegał też przed niebezpieczeństwami, jakie niesie ze sobą współczesna technika. Mówił również o swoich związkach z Polską.

***
Tytuł audycji: Muzyczna Jedynka
Prowadzi: Anna Will
Gość: Jean-Michel Jarre
Godzina emisji: 14.17
Data emisji: 27.10.2015

Jean-Michelle Jarre w wyjątkowej opowieści o muzyce elektronicznej (Muzyczna Jedynka)  

Posłuchaj  

https://www.polskieradio.pl/7/160/Artykul/1537035,JeanMichel-Jarre-muzyka-elektroniczna-staje-sie-muzyka-klasyczna-XXI-wieku 


Source: polskieradio.pl

Elektronika z ludzką twarzą - Jean-Michel Jarre o nowej płycie [ROZMOWA]

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Robert Sankowski
28.10.2015


Jean-Michel Jarre

- Technologia jest jak moc z "Gwiezdnych wojen" - ma jasną i ciemną stronę - mówi Jean-Michel Jarre. Mistrz elektroniki zaskoczył albumem nagranym we współpracy z gwiazdami rocka, popu i muzyki klubowej. Na "Electronica 1: The Time Machine" są Vince Clarke, Armin Van Buuren, Moby, Air czy Fuck Buttons.

 Ma 67 lat i wciąż wygląda młodzieńczo - niczym rockman albo hollywoodzki aktor, dla którego czas się zatrzymał. W latach 80. i 90. wydawało się zresztą, że wielki świat show-biznesu wchłonie go bez reszty - organizował multimedialne widowiska nawet dla milionowej publiki. Ostatnio jednak chętniej przypomina o swoich korzeniach.

Zaczynał na początku lat 70. jako fan muzyki konkretnej i jej prekursora Pierre'a Schaeffera. Z płytami "Oxygene" czy "Équinoxe" osiągnął gigantyczne sukcesy komercyjne. Wciąż jednak interesowały go eksperymenty. Dowodem jest choćby wydany w 1983 r. album "Zoolook" z utworami budowanymi z pociętych fragmentów słów w różnych językach.

Rozmowa z Jeanem-Michelem Jarre'em, muzykiem

Robert Sankowski: Co powinniśmy uznać za bardziej zaskakujące - że nagrałeś album we współpracy z wieloma innymi artystami czy że niektóre z tych duetów to pełnowymiarowe piosenki?

Jean-Michel Jarre: Jedno i drugie chodziło mi po głowie od jakiegoś czasu. Marzyła mi się płyta zrealizowana razem z wieloma muzykami, którzy byliby dla mnie źródłem inspiracji i zarazem byliby związani z muzyką elektroniczną, pracowali przy użyciu nowoczesnych technologii. Dziś brzmienia elektroniczne usłyszysz w prawie każdym muzycznym gatunku, a dawne bariery stylistyczne już nie istnieją. Nie chciałem tylko jednego - płyty z tzw. featuringami, których teraz wiele. Polegają na tym, że komponujesz muzykę, a potem wysyłasz gotowy utwór komuś na drugim końcu świata, kto dogrywa swoją część. Postawiłem na bezpośredni kontakt i do każdego pojechałem osobiście. Pracowaliśmy razem, a każda z tych kompozycji powstała z myślą o wykonawcy, z którym nagrywałem.

Artysta tworzący muzykę elektroniczną pracuje w samotności, siedzi sam godzinami w domowym studiu. Chciałem uczynić ten proces bardziej społecznym. Chodziło nie tylko o nagrywanie, ale też o rozmowy. Z nich wynikała forma niektórych utworów - dlatego utwory z Mobym czy Little Boots zamieniły się w piosenki.

Jak dobierałeś współpracowników?

- Decydował mój gust. Zrobiłem też sobie założenie, że płyta ma pokazać ponadczasowość muzyki elektronicznej.

Czy taka płyta mogłaby powstać na przykład 20 lat temu?

- Być może. Powstała dziś, gdy muzyka elektroniczna ma historię dłuższą o dwie dekady. A każde dziesięciolecie w muzyce elektronicznej to inne trendy i szczególne brzmienia. Na przykład Vince Clarke, jeden z założycieli Depeche Mode, wykreował brzmienie lat 80. A 3D i jego Massive Attack są współodpowiedzialni za brzmienie lat 90. Ale dziś to wszystko jest już trochę poza czasem, bo te brzmienia zlały się w jedną tradycję pozbawioną czasowych czy gatunkowych barier. Większość artystów z "Electroniki" łączy jedno - nigdy nie byli wytworem mody. Odnosili sukcesy, tworzyli trendy, ale wciąż poszukiwali, nie dawali się im ponieść, raczej działali na przekór temu, co czasem także za ich sprawą stawało się mainstreamem.

Co w tych spotkaniach z innymi artystami było dla ciebie najciekawsze?

- Że nikt mi nie odmówił. W efekcie nagrałem dwie i pół godziny muzyki - na wiosnę ukaże się druga część "Electroniki".

Wyobrażałem też sobie, że weterani będą raczej bardziej zachowawczy w podejściu do nowinek technologicznych, a chętniej będą z nich korzystać młodsi. Wyszło na odwrót. Nie pomyślałbyś, jakiego fioła na punkcie współczesnych gadżetów ma Pete Townshend z The Who. Młodzi natomiast uwielbiają analogowe, oldskulowe brzmienia. Nie ograniczają się przy tym tylko do fascynacji samym dźwiękiem, idzie za tym artystyczna wizja - oni są na ogół minimalistami.

Za wyjątkowo ważną uważam współpracę z Davidem Lynchem. On kapitalnie uświadamia nam, jaką rolę potrafi dziś odgrywać muzyka. Wyjmij z jego filmów podkład muzyczny, a otrzymasz zwyczajny thriller. Ale za sprawą ścieżek dźwiękowych Lynch projektuje zupełnie nową rzeczywistość. To jest właśnie siła współczesnej muzyki.

Jesteś utożsamiany z komercyjnym sukcesem i wielkimi masowymi widowiskami, ale realizowałeś też ambitne konceptualne projekty, jak choćby wydany w 1983 r. w jednej kopii album "Music For Supermarkets".

- Nigdy nie wiesz, która twoja płyta stanie się popularna, a którą okrzykną dziwolągiem. "Electronica" też może wydawać się bezsensowna ze względów czysto komercyjnych. Z takim nagromadzeniem tak różnych wykonawców może nie trafić w gusta tej czy innej grupy moich słuchaczy. Jednak nigdy nie myślałem w ten sposób.

Zawsze interesowały mnie różne aspekty relacji człowieka i technologii. Dlatego właśnie nagrałem "Music For Supermarkets". Chciałem sprowokować dyskusję o zagrożeniach, które niesie technologia, zwrócić uwagę na to, że muzyka staje się elementem rynku, przedmiotem przemysłowej produkcji, a potem jest sprzedawana niczym pasta do zębów czy jogurt.

Technologia nie jest neutralna. Jest jak moc z "Gwiezdnych wojen" - ma jasną i ciemną stronę. Dzięki niej możemy tu siedzieć, nagrywać naszą rozmowę na urządzenie wielkości pudełka zapałek i w ułamku sekundy dotrzeć do każdej potrzebnej nam informacji.

Ale przecież technologie mogą też mieć destrukcyjny wpływ. Jak bardzo alienująca potrafi być nasza relacja ze smartfonem? Niektórzy dotykają go częściej niż bliskich. Zobacz też, co stało się z branżą muzyczną: wielkie koncerny zarobiły na cyfryzacji muzyki potężne pieniądze, a artyści dostają z tego ochłapy. Wreszcie - inwigilacja w internecie, naruszanie prywatności przez wielkie koncerny i rządy. To najlepszy przykład złego wykorzystania technologii. Dlatego uważam Edwarda Snowdena - człowieka, który uświadomił nam skalę tej inwigilacji - za bohatera naszych czasów.


 Klasyka naszych czasów

- Muzyka elektroniczna ma rodzinę, ma swoją historię, ma też przyszłość. Chciałem pokazać ten ciąg - mówi Jarre o pomyśle na nową płytę. To oczywiście wciąż Jean-Michel Jarre. Ma swoje brzmienie, które decyduje o tym, że jest jednym z kilku rozpoznawalnych mistrzów elektronicznego grania. Ale zaproszeni współpracownicy odcisnęli na tym materiale własne piętno.

Zestaw nazwisk jest imponujący. Od nieżyjącego już Edgara Froesego z Tangerine Dream czy reżysera i autora ilustracji muzycznych do swoich filmów Johna Carpentera, przez królową muzycznego performance'u Laurie Anderson, pianistę Lang Langa, jednego z założycieli Depeche Mode Vince'a Clarke'a, didżeja Armina Van Buurena, Moby'ego, duetu Air, aż po reprezentantów młodszego pokolenia intensywnie rozwijającej się elektroniki (Boys Noize, Fuck Buttons, Gesaffelstein). - Wierzę w to, że elektronika staje się dziś muzyką klasyczną XXI wieku - podkreśla Jarre. - Ta muzyka to nieustanna zmiana i ewolucja, bo nieustannie zmieniają się wykorzystywane w niej technologie.

 
"Electronica 1:
The Time Machine"


Jean-Michel Jarre

Columbia





Source: wyborcza.pl